Jenny Bornstein, geb. Barth

Allgemeines

Nachname:
Bornstein
Geburtsname:
Barth
Vorname:
Jenny
Geburtsdatum:
13.07.1859
Geburtsort:
Berlin
Sterbedatum:
1951
Sterbeort:
Herrin (Illinois, USA)
Kommentar zu den Lebensdaten:
Das Todesdatum stammt von der Urenkelin von J.B.
Beruf des Vaters:
Kaufmann, später Rentier
Ehemann:
Philipp Bornstein
Kommentar zum Ehemann:
Kaufmann, gest. 1891
Kinder:
1
Kommentar zu den Kindern:
Sohn: Arthur, geb. 1881, verst. 1932
Sonstiges:
Vater: Israel Barth. Er verkaufte Stoffe für Uniformen an die preußische Armee. Er liegt auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee begraben (Auskunft der Urgroßenkelin von J. B.)
Sie war eine Schwägerin von James Fraenkel, eine Schwester seiner Frau Paula
Sohn Arthur, geb. 14.4.1881 in Berlin, Dr. phil., Prof. und Direktor des Pharmakolog. Inst. der Univ. Hamburg. Ihr Sohn bestand 1 Jahr vor ihr das Physikum.
Nach dem Tode ihrer Schwiegertochter, der Ärztin Adele Bornstein 1912, kümmerte sich Jenny Bornstein um den Enkel Fritz und Haushalt des Sohnes.

Ausbildung

Ausbildung und Schule:
Studium: Zürich und Berlin, Staatsexamen und Promotion in Zürich
Gasthörerin in Berlin für Medizin im WS 1900/01
1901 Physikum in Berlin, 1902 Staatsexamen in Marburg
Ort des Staatsexamens:
Marburg
Datum des Staatsexamens:
1902
Ort der Promotion:
Zürich
Datum der Promotion:
1898
Datum der Approbation:
1902

Beruf

Art der Tätigkeit:
ab 1900 Vereinsärztin bei der Hilfskasse des "Kaufmännischen und gewerbl. Hilfsverein f. weibl. Angestellte" in Berlin
1903- 1912 niedergelassene Ärztin in Berlin
Kommentar zur Tätigkeit:
Ihr Name taucht in der Auseinandersetzung um die Zulassung der im Ausland approbierten Ärztinnen zur Kassenpraxis auf. Nach der negativen Entscheidung des Berliner Polizeipräsidenten (1900) scheint die Hilfskasse des "Kaufmännischen und gewerblichen Hilfsvereins für weibliche Angestellte" das Verbot umgangen zu haben. Im Juli 1900 tauchen zwei der bisherigen Kassenärztinnen, Agnes Hacker und Pauline Ploetz als "Vereinsärztinnen" auf. Jenny Bornstein wird als dritte Ärztin anstelle von Agnes Bluhm genannt. November 1901 wurde sie vom Hilfsverein beurlaubt, wahrscheinlich um sich auf das deutsche Staatsexamen vorzubereiten, daß sie 1902 in Marburg ablegte. Danach war sie wieder im Hilfsverein tätig. Am 21.6.1902 hält sie vor dem Neuen Volksschullehrerinnenverein in Berlin einen Vortrag über "Erholungsreisen".
J. Bornstein u. Anna Moesta legten als erste deutsche Ärztinnen 1902 ihr ihr Staatsexamen an der Universität Marburg ab
(lt. Auskunft der Urenkelin soll J. B. in Berlin an der Charité und im Krankenhaus Moabit mit Prostituieren gearbeitet haben)
Tätigkeitsorte:
1903-11: Berlin, Hallische Str. 1 (RMK 1903, 1905, 1912)
1913 "auf Reisen befindlich"
Haupttätigkeitsort:
Berlin
Veränderungen nach 1933:
lt Auskunft der Urenkelin verstarb J. B. 1951 in den USA. Es könnte also sein, daß sie nach 1933 emigriert war.
Mitgliedschaften:
Verein Krankenhaus weiblicher Ärzte (1914)
Dtsch. Ges. z. Bekämpfung d. Geschlechtskrankheiten

Literatur

Quellen und Sekundärlitertur

Quellen:
RMK 1903, 1905, 1911, 1913, 1914
Ziegeler, Weibl. Ärzte, 1993, S. 70
I. Jahrb. d. Vereins Krkhs. weibl. Ärzte, 1914, S. 12
Reichshandbuch d. dtsch. Ges. Bd. 1, 1930, S. 150, 185
Die Frauenbewegung 8(1902), S. 95
Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. (Hrsg.) Siegfried Borelli. Berlin, 1992. S. 89
Archivalien

Eigene Publikationen

Publikationen:
Über einen Fall von interstitieller Myocarditis. Zürich, Med. Diss. v. 1898
Deskriptoren:
nur Schweizerische Approbation
Approbation im Kaiserreich
jüdische Abstammung
Sexualaufklärung